Juni 2019
Lieber Bumo,
vielen Dank, es freut mich sehr, dass du mich ausfragen willst.
In dem Buch geht es um Janne, die sich ganz wahnsinnig über Ole, den gemeinsten Jungen der Welt, ärgert. Was sie auch tut, er lässt sie einfach nicht in Ruhe. Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, spürt Janne dann jedes Mal auch noch ein ganz fürchterliches Grummeln in sich. Wie ein gewaltiges Gewitter, das mitten durch ihren Körper wandert, immer wenn sie Ole begegnet. Aber das ist noch nicht das Schlimmste. Das Schlimmste ist, dass Ole das dann auch noch lustig findet.
Und eines verflixten Tages wird ihr plötzlich alles klar, es kann gar nicht anders sein, in Janne wütet scheinbar ein Donnergrummel. Ein fieser und obergemeiner Donnergrummel, der alles nur noch schlimmer macht und von dem Janne sich nichts mehr wünscht, als dass er endlich verschwindet.
Ob sie das wirklich schafft und ob Ole sie dann immer noch ärgert, das alles kannst du in dem Buch lesen.
Im Grunde über all die Kinder, die ich kenne. Denn, wie es ist, geärgert zu werden, kennt doch jeder. Und in meiner Arbeit als Kindertherapeutin geht es deswegen auch oft darum, was man tun kann, wenn man angegriffen wird.
Um für jedes Kind das Richtige zu finden, habe ich ganz viele Ideen gesammelt. Und damit das Ganz auch noch Spaß macht, habe ich dann ein Spiel daraus gemacht. Und weil das Spiel so gut funktioniert, ist dann noch das Buch dazugekommen.
So kann man dann entweder spielen und bekommt ganz nebenbei eine Menge guter Ideen, die auch gleich ausprobiert werden können. Oder man schaut sich die Geschichte von Janne, Ole und dem Donnergrummel an. Hier erfährst du dann auch noch, was genau passiert, wenn man sich ärgert und wütend wird und natürlich auch, was das alles mit dem Donnergrummel zu tun hat. Beides geht natürlich auch :-)
Das Buch ist also aus einem Spiel heraus entstanden. Das finde ich sehr interessant. Ich glaube, sonst läuft so etwas andersherum.
Ich habe ja mal ganz neugierig auf Deiner Seite herumgeschnüffelt, bei der sich so einige Monster tummeln. Da habe ich mich gleich sehr wohlgefühlt.
Was mir aufgefallen ist: Du hast noch viel mehr Spiele Dir ausgedacht. Werden daraus auch Bücher entstehen?
Wie schön, dass du dich auf meiner Seite gleich wohlgefühlt hast :-)
Da ich im Deutschunterricht nie mehr als ein befriedigend zustande gebracht habe, hab ich tatsächlich nicht damit gerechnet jemals, überhaupt jemals ein Buch zu schreiben.
Da ich aber schon lange nach einer Möglichkeit gesucht habe, wie man es noch leichter schafft, etwas Hilfreiches zu lernen, hab ich einfach mal angefangen ein Lernspiel zu entwickeln. Und das hat mir und den Kindern dann so gut gefallen, dass ich dann noch mehr Spiele entwickelt habe. Und dann war es plötzlich so weit und ich hatte die Idee zu diesem Buch. Und seither sind noch viele weitere Ideen dazu gekommen, die auch noch in Bücher wollen. Dabei sind natürlich auch Ideen für Bücher zu dem ein oder anderen Spiel. Beim Löwenlaune-Spiel weiß ich sogar schon ganz genau, wie das Buch dazu aussehen wird, aber psssssst, das wird noch nicht verraten ;-)
Ach, da ist so ziemlich alles schiefgelaufen, was schieflaufen kann. Wenn ich das alles erzähle, dauert das bestimmt bis Übermorgen. Insgesamt ist es wirklich gar nicht so einfach, dass die Geschichte, die man sich ausgedacht hat, dann auch genauso aussieht, wie man sich das vorstellt. Vor allem dann, wenn man das Buch nicht ganz alleine macht. Hier muss man sich wirklich gut absprechen, denn die anderen können ja leider nicht in meinen Kopf gucken. Und man muss sich natürlich auf die anderen verlassen können.
Und neben der Geschichte muss man sich ja auch noch ganz viele Dinge überlegen. Zum Beispiel, wie viele Seiten das Buch haben soll, wie groß es sein soll, welches Papier und welche Farben es haben soll. Und wenn dabei irgendetwas falsch läuft, kann es schnell passieren, dass alles nochmal gemacht werden muss.
Aber besonders schwierig fand ich, dass die Firma, die das Buch drucken sollte, mein Geld genommen hat und das Buch dann aber nicht mehr drucken konnte, weil sie Pleite gegangen sind. So musste ich dann noch eine andere Produktionsfirma suchen und natürlich alles noch einmal bezahlen. Das war echt gemein.
Ach, ich könnte noch stundenlang erzählen, aber das Wichtigste ist ja, dass doch noch alles geklappt hat. Und wenn man dann wieder einmal feststellt, dass man, wenn man wirklich an etwas glaubt, alles schaffen kann, dann ist es nochmal doppelt gut :-)
Ohje, das ist sehr ärgerlich. Da hat sich bei Dir bestimmt auch manchmal das Donnergrummeln gezeigt. Zum Glück hast Du ja durchgehalten und nicht aufgegeben.
Es gibt ja so viele Möglichkeiten, ein Buch zu veröffentlichen. Das kann man selbst übernehmen oder einen Verlag beauftragen. Du hast ja sogar einen eigenen Verlag gegründet. Wie kam es dazu?
Ja, mein Donnergrummel hatte schon eine ganze Menge zu tun, aber ich kenn ihn wirklich sehr gut und wir sind über die Jahre richtig dicke Freunde geworden.
Einen Verlag habe ich gegründet, weil ich schon immer die Dinge gern selber gemacht hab. Zudem sind alle meine Produkte wie Babys für mich und somit der ganze Verlag natürlich auch. Da steckt ganz viel Liebe drin :-)
Der Verlagsname "Sternwiese", sowie auch die meisten Titel sind tatsächlich irgendwann einfach so da gewesen. Man könnte fast meinen, dass die Ideen tatsächlich vom Himmel gefallen sind, sie waren plötzlich in meinem Kopf und wollten unbedingt raus ;-)
Natürlich habe ich vorher schon immer eine Idee, welches Wort in dem Namen wohl vorkommen könnte, aber der endgültige Name ergibt sich dann fast wie von selbst.
Vielen Dank für das Kompliment.
Die Leidenschaft und das eigene Herzblut sind aus meiner Sicht die allerwichtigsten Zutaten, um tolle Geschichten zu erfinden. Also, wenn ihr das liebt, was ihr tut, dann wird es gut!!! Und ganz wichtig, es muss nicht immer gleich alles perfekt sein, so manch Geschichte braucht einfach etwas Zeit!
Also los, traut euch. Ich freue mich schon sehr auf eure Geschichten.
Liebe Grüße
Melanie